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Projekt „Artenschutz in Österreich“
Wenn man an illegale Verfolgung denkt, entstehen meist Bilder von gewilderten Elefanten, getöteten Tigern oder Haifischflossen. Aber auch in Österreich ist Wildtierkriminalität ein ernst zu nehmendes Problem. Seit 2000 wurden mehr als 480 Fälle illegaler Verfolgung von Greifvögeln aufgedeckt. Mehr als 400 Greifvögel kamen dadurch ums Leben. Bei Seeadlern ist die illegale Verfolgung sogar eine der Haupttodesursachen. Man geht jedoch davon aus, dass diese Zahlen nur die „Spitze des Eisbergs“ sind, denn die meisten Fälle werden gar nicht aufgedeckt.
Doch nicht nur die illegale Verfolgung ist ein Problem. Seeadler, Luchs und Wolf bereichern die Artenvielfalt, sie treten jedoch aufgrund ihrer Biologie immer wieder auch in Konkurrenz mit menschlichen Landnutzungsinteressen, z.B. der Landwirtschaft oder der Jagd. Werden diese Konflikte nicht gelöst und die Sorgen der Betroffenen nicht gehört und gelöst, dann können diese Arten nicht dauerhaft in Österreich überleben.
Darüber hinaus schwindet auch der natürliche Lebensraum dieser Arten. Durch Straßenbau, Landwirtschaft und Flächenverbau rücken Konflikte stärker in den Vordergrund. Im Gegensatz dazu werden die positiven Aspekte dieser Arten in den Hintergrund gestellt.
Aktuell geht man in Österreich von ca. 70 Wölfen, 35 Luchsen und 70 Seeadler-Brutpaaren aus.
WWF Aktionsprogramm:
Der WWF hat deshalb gemeinsam mit Praktikern Lösungsvorschläge erarbeitet. Sie bilden die Basis für ein möglichst konfliktfreies Miteinander und berücksichtigen sowohl die EU-Rechtslage und die Naturschutzsicht, als auch die Anliegen von Landwirtinnen und Landwirten sowie anderen Interessensgruppen.
Der WWF steht hier im Dialog mit Stakeholderinnen und Stakeholdern und der Öffentlichkeit.
Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Bekämpfung von Wildtierkriminalität ist der Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Expertinnen und Experten, Exekutive und Justiz. Bereits jetzt wird bei Meldung von Verdachtsfällen mit speziell geschulten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten zusammengearbeitet. Der WWF setzt sich auch dafür ein, die Strafen für Wildtierkriminalität zu verstärken, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen.
Projekte:
Seeadler
Seit 1999 setzt sich der WWF für die nachhaltige und sicherere Rückkehr des Seeadlers nach Österreich ein. Wichtig dabei ist die genaue Beobachtung der Tiere. Für eine flächendeckende Erfassung der Seeadler arbeiten wir an Bestands- und Bruterfolgsmonitoring. Außerdem werden Jungvögel besendert, um diese individuell zu kennzeichnen. Der WWF setzt sich auch für das Erfassen und Untersuchen von Gefahren zur Wiederausbreitung ein. Es wird verstärkt an Aufklärung der Bevölkerung, Öffentlichkeitsarbeit und einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gearbeitet.
Luchs
Damit der Luchs in Österreich langfristig überleben kann, muss es gelingen, einzelne Populationen zu unterstützen und miteinander zu vernetzen. Dadurch soll der genetische Austausch sichergestellt werden. Darüber hinaus arbeitet der WWF an der Eindämmung der illegalen Verfolgung. Durch ein rechtskonformes Management der Luchse soll der Schutz des Luchses EU-weit gewährleistet und ein möglichst konfliktfreies Miteinander geschaffen werden. Der WWF setzt sich außerdem unermüdlich dafür ein, dass kleine Luchsbestände durch Umsiedlungen von Luchsen gestärkt werden. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern arbeitet der WWF auch daran, die illegale Verfolgung von streng geschützten Arten wie dem Luchs zu bekämpfen. Durch Aufklärung der Bevölkerung, Fachkenntnis der Behörden, verstärkte Kontrollen und eine konsequente Strafverfolgung soll dies ermöglicht werden.
Wolf
Beim Thema Wolf hat der WWF gemeinsam mit Praktikern Lösungsvorschläge erarbeitet und teilweise auch umgesetzt. Sie bilden die Basis für ein möglichst konfliktfreies Miteinander und berücksichtigen sowohl den strengen Schutz der Art als auch die Anliegen von Landwirtinnen und Landwirten sowie anderen Interessensgruppen. So wird an einfach zugänglichen Förderungen für Nutztierhalterinnen und Nutztierhaltern gearbeitet. Um das Verhalten von Wölfen besser zu verstehen und sie somit gezielter zu schützen, ist es wichtig, das Monitoring der Art zu verstärken. Ein wichtiger Aspekt ist es auch, seriös zu informieren und auf die Sorgen und Ängste der Bevölkerung einzugehen.
Projektkosten: 20.000 €